Ein Spaziergang in Pieve di Cadore... an den Orten des großen Tizian

Auf einen Spaziergang durch Pieve di Cadore... Auf der Spur des grossen Tizian Tiziano Vecellio wurde um 1487 und 1490 in Pieve di Cadore, einem kleinen Dorf in den Dolomiten, geboren. Bereits im Kindesalter zog es ihn nach Venedig. Das war der Beginn einer Laufbahn, die ihn, der als Sohn angesehener, aber unbemittelter Provinzler begann, zu Reichtum und Ruhm führte. Er machte seine Ausbildung zuerst bei Sebastian Zuccato und dann im Studio Gentile und Giovanni Bellini. Dort kam er in Kontakt mit Giorgione, dem er zeitgenössischen Berichten zufolge 1508 bei den Arbeiten am "Fondaco dei Tedeschi" assistierte. Bereits diese - nur fragmentarisch erhaltenen - Fresken weisen malerische Eigenarten auf. Tizian entwickelte die Farbe als vorherrschendes Gestaltungsmittel, kostbar und ausdrucksstark in Einem. In seinen Altarbildern, Mythologien, Bildnissen und Gruppenportraits setzte er neue Maßstäbe für die europäische Malerei. Er wurde von Fürsten und Königen geschätzt, unter ihnen z.B. der deutsche Kaiser und böhmische König Karl IV., der spanische König Karl V. und eine Reihe von Päpsten, u.a. Paul III., die er auch porträtierte. 

Tizian ist der größte Kolorist der Italiener und versteht seinen Figuren zugleich den vornehmen Charakter zu geben, der seine eignen Lebensgewohnheiten und die seiner Stadtgenossen kennzeichnet. Ganz vermochte er sich übrigens nicht den Einwirkungen der andern italienischen Schulen zu entziehen, und zwischen seinen spätesten Arbeiten und seinen frühern besteht ein beträchtlicher Unterschied. Er wurde später bewegter in der Haltung der Figuren, leidenschaftlicher im Ausdruck der Köpfe, energischer im Vortrag. Die höchste Befriedigung gewähren seine Bildnisse, die die vornehme Erscheinung der venezianischen Welt mit vollster Treue widerspiegeln und den vollkommensten Ausdruck des venezianischen, von höchster Prachtliebe und sinnlicher Glut erfüllten Lebens darstellen. Zugleich war er als Landschaftsmaler sehr bedeutend, die Landschaft spielt in vielen seiner Gemälde in ihrer großartig-poetischen Auffassung eine Hauptrolle. Die Zahl seiner Schöpfungen ist außerordentlich groß, besonders aus den letzten 40 Jahren seines Lebens, wo er zahlreiche Schüler zu Hilfe nahm. Er starb 27. August 1576 in Venedig, fast 100 Jahre alt, an der Pest und wurde in der Kirche Santa Maria de' Frari beigesetzt. 

Das Geburtshaus von Tiziano Vecellio in Pieve di Cadore ist ein Muß für jeden, der die Kunst liebt und den großen Künstler kennt. Es ist eines der typischen Häuschen des Cadore. Im grossen Zimmer im Erdgeschoss sind Reproduktionen von Werken des Künstelrs ausgestellt. In einer nach innen verlegten Treppe gelangt man zum ersten Stock, wo sich vier kleinere Zimmer befinden, die durch einen Korridor verbunden sind. In eines der Zimmern wurde einen Steinfussboden angebracht und hat im Hintergrund eine Feuerstelle mit Rauchfang und Hausrat (Truhe, Backtrog, Bänke, Stühle).Grundsätzlich weisen die Häuser im Wohnbereich eine klare Teilung auf, und zwar befindet sich im Erdgeschoß den Bereich für den Tag und im ersten Stock der für die Nacht. Im Erdgeschoss dient ein Anbau als Stall und als Unterstellmöglichkeit für die landwirtschaftlichen Geräte. Viele dieser alten Gebäude wurden in der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts von der Gemeinde grundlegend restauriert. Zentrum des Hauptortes ist die Piazza Tiziano mit der Bronzestatue des Künstlers, einem Werk von Antonio Dal Zotto (1880). Im zunehmenden Alter verbrachte Tizian den Sommer in Pieve di Cadore um der Schwüle in Venedig zu entgehen. Nach dem Tode Tizians hat sein Sohn Pomponio das Haus geerbt und innerhalb von 4 Jahren hat er das Haus verkauft.

Hotel Pieve di Cadore und umgebung