Der Karersee (italienisch Lago di Carezza) ist ein bezaubernder Alpensee auf 1.534 Metern Höhe im Eggental, am Fuße des Latemar, im Herzen der Südtiroler Dolomiten.
Ein See, der sein Gesicht je nach Jahreszeit verändert
Das kristallklare Wasser des Karersees wird von unterirdischen Quellen gespeist, die vom Latemar stammen. Diese Besonderheit macht den See „lebendig“, da sich sein Erscheinungsbild je nach Jahreszeit und Wetter ändert. Im Frühling führt die Schneeschmelze zu einem deutlich höheren Wasserstand; im Winter sinkt er so stark, dass eine Eisfläche entsteht.
Kuriositäten zum Karersee
Der Karersee ist in vielerlei Hinsicht ein einzigartiges Reiseziel. Hier einige Besonderheiten, die ihn zu einem unverzichtbaren Ziel machen:
Sein Wasser stammt aus unterirdischen Quellen des Latemarmassivs. Dadurch schwankt der Wasserstand je nach Jahreszeit und Wetterlage.
Im Sommer, besonders an Jahren mit starken Niederschlägen, kann der See eine Länge von 300 Metern, eine Breite von 140 Metern und eine Tiefe von 22 Metern erreichen.
Der See ist Teil eines geschützten Gebiets: Das Überschreiten der Absperrungen ist verboten und das Schwimmen ist untersagt.
Die Reflektionen der umliegenden Berge auf der Wasseroberfläche machen ihn zu einem der meistfotografierten Orte der Dolomiten – beliebt bei Profis und Hobbyfotografen.
Der ladinische Name lautet „Lec de Ergobando“, was „Regenbogensee“ bedeutet.
Der Karersee im Winter
Der Karersee ist auch im Winter zugänglich. In den kalten Monaten verwandelt sich die Wasserfläche in eine Eisschicht – eine Szene wie aus einem Märchen.
Der Rundweg um den See bleibt in der Regel zugänglich, kann jedoch teilweise schneebedeckt oder eisig sein. Es wird empfohlen, warme Kleidung und geeignetes Schuhwerk, idealerweise mit Spikes, zu tragen.
Der traditionelle Christkindlmarkt am See wird nicht mehr stattfinden, aufgrund von Verkehr und Überfüllung. Stattdessen finden kleinere Veranstaltungen und Konzerte im Eggental statt.
Anreise zum Karersee mit dem Auto
Der See ist aus verschiedenen Richtungen per Auto erreichbar, über typische Panoramastraßen der Dolomiten. Von Bozen führt die Autobahn A22 Brenner, Ausfahrt Bozen Nord, weiter Richtung Eggental – Welschnofen – Karersee. Der See liegt etwa 26 Kilometer von Bozen entfernt und nur 2 Kilometer vom Karerpass.
Parkmöglichkeiten
In der Nähe des Sees befinden sich drei Parkplätze:
Parkplatz 1 direkt am See, gebührenpflichtig.
Zwei weitere Parkplätze sind mautfrei, in kurzer Gehentfernung.
Reservierungen sind derzeit nicht möglich.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Der Karersee ist gut mit dem regulären Busnetz erreichbar.
Von Bozen Hauptbahnhof verkehren regelmäßig Linienbusse Richtung Eggental und Karerpass mit Halt am Karersee.
Gültige Tickets sind:
- Guest Pass Val d’Ega
- Mobilcard Südtirol
- Wertkarten und Einzeltickets (auch im Bus erhältlich)
Der Guest Pass Val d’Ega wird kostenfrei an Gäste teilnehmender Unterkünfte im Eggental vergeben und ermöglicht sieben Tage lang uneingeschränkt die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.
Seilbahnen und Wanderwege zum Karersee
Im Sommer ist der See auch über Seilbahnen und schöne Wanderwege erreichbar.
Per Seilbahn
Von Welschnofen kann man mit der Kabinenbahn König Laurin I zur Mittelstation fahren. Anschließend geht es mit dem Sessellift Tschein zur Moseralm. Der See ist dann in etwa 20–30 Minuten zu Fuß erreichbar über:
- Weg Nr. 16
- Weg Nr. 6, der auch eine Überquerung einer Hängebrücke beinhaltet
Diese Bahnen sind im Mountain Pass enthalten, mit dem man 17 Seilbahnen in den Dolomiten an 3 oder 5 von 7 Tagen nutzen kann.
Wanderwege zum See
Neben der direkten Straßenanbindung führen verschiedene Wanderwege zum See:
- Panoramaweg am See: leicht, für alle geeignet, mit Rundweg.
- Weg vom Mittleren See: einfacher, naturnaher Weg.
- Weg von Stadlalm: mittelschwere Wanderung durch Wälder und Almwiesen.
- Routen vom Latemar: anspruchsvoller, ideal für erfahrene Wanderer.
Legende vom Karersee
Der See ist Schauplatz einer der faszinierendsten Legenden der Dolomiten.
Der Überlieferung nach lebte eine Nymphe namens Ondina in seinen Gewässern. Der Zauberer Masarè verliebte sich unsterblich in sie und bat die Hexe Lanwerda um Hilfe. Sie riet ihm, einen Regenbogen aus Edelsteinen vom Rosengarten bis zum Latemar zu erschaffen, während er sich als Händler verkleidet.
Masarè folgte dem Rat, vergaß jedoch das Verkleiden. Ondina erkannte den Schwindel und verschwand für immer im See. Verzweifelt zerstörte der Zauberer den Regenbogen und versenkte alle Edelsteine im Wasser.
Seither spiegeln die Gewässer des Karersees alle Farben des Regenbogens wider.
Häufig gestellte Fragen zum Karersee
Kann man einen Parkplatz reservieren?
Nein, eine Parkplatzreservierung im Voraus ist nicht möglich.
Ist der See im Winter zugänglich?
Ja, ganzjährig. Das Besucherzentrum und die Winter-Toiletten sind ab dem 25. November von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Gibt es öffentliche Toiletten?
Ja, kostenfrei im Durchgang des Besucherzentrums vorhanden.
Warum darf man den Zaun nicht überschreiten?
Der See ist ein geschütztes Naturdenkmal. Zur Erhaltung des Ökosystems sind das Überschreiten des Zauns und das Schwimmen verboten.
Ist der See barrierefrei zugänglich?
Ja, es gibt behindertengerechte Parkplätze und barrierefreien Zugang zum Besucherzentrum, zur Aussichtsplattform, zum Rundweg und zu den Toiletten.
Gibt es Verpflegungsmöglichkeiten?
Im Besucherzentrum befinden sich zwei Bistros. In der Umgebung gibt es Almhütten und Restaurants mit traditioneller Küche.
Warum ändert sich die Größe des Sees?
Aufgrund der unterirdischen Quellzufuhr variiert der Wasserspiegel saisonal. Der See kann bis zu 22 Meter tief sein.
Darf man mit einer Drohne fliegen?
Nein, das Fliegen von Drohnen ist untersagt, um das Schutzgebiet zu bewahren.