Volkskunst und Krippenmuseum Maranatha

Das Museum für Volkskunst und Krippen Maranatha in Luttach im Ahrntal, eröffnet im Jahr 2000, gilt heute als die größte Krippenausstellung Europas. Seit seiner Eröffnung wurde das Museum ständig erweitert und erneuert: Heute bietet es über 1.500 m² Ausstellungsfläche auf zwei Etagen, ergänzt durch einen weitläufigen Themengarten, der der alpinen Bildhauerei und dem traditionellen Handwerk gewidmet ist.

Im Inneren können Besucher weihnachtliche Kunstwerke aus verschiedenen Ländern bewundern, zusammen mit wertvollen Zeugnissen der lokalen Schnitztradition. Der Rundgang zeigt die Entwicklung der Holzschnitzkunst: von alten Werkzeugen und den ersten von Hirten geschnitzten Wurzeln bis hin zu modernen Holzskulpturen, wie sie für das Ahrntal typisch sind.

Das Künstleratelier und die Kunst der Bildhauerei

Am Eingang des Künstlerateliers präsentieren zwei große Vitrinen Miniaturen von Alltagsgegenständen, früher von Bauern benutzte Werkzeuge und eine Reihe grob behauener Köpfe, die zeigen, wie aus einem einfachen Holzblock ein Gesicht entsteht.

Das Atelier, in dem seit 2003 der Künstler Lukas Troi arbeitet, ist ein lebendiger Raum, in dem Gemälderestaurierungen, Modellbau, neue Werke und individuelle Auftragsarbeiten zu sehen sind. Zudem bietet das Museum maßgeschneiderte Schnitzarbeiten, personalisierte Kunstobjekte und sogar den Verleih von Krippen in der Adventszeit an.

Der Bildhauergarten

Im Außenbereich feiert der Bildhauergarten die uralte Verbindung zwischen Mensch und Natur. Mittelpunkt ist ein über 500 Jahre alter Zirbenstamm, Symbol der schöpferischen Kraft der Alpenlandschaft. Rundherum finden sich Brunnen, Motorsägenskulpturen sowie moderne Formen aus Stein und Marmor.

Ein Abschnitt ist den Wurzel-Skulpturen gewidmet – einer Kunstform, die unter Hirten entstand, die während langer Tage auf der Alm verdrehte Wurzeln, Stöcke und Holzstücke zu Masken und fantastischen Figuren schnitzten.

Die Maskenstube und die Krampus-Tradition

Ein eigener Raum beherbergt die Maskenausstellung mit Darstellungen von Hexen, Teufeln, grotesken Figuren und Charakteren des traditionellen „Nikolauspiels“. Die Masken, auch Larven genannt, bestehen aus Zirben- oder Lindenholz, sind mit Hörnern (heute echten, früher geschnitzten) versehen und mit Ölfarben bemalt.

Die Krampus-Ausstellung gibt Einblick in ein faszinierendes Kapitel der alpinen Kultur: Jede Maske wird aus heimischem Holz gefertigt und mit Techniken bearbeitet, die über Generationen weitergegeben wurden.

Atelier Modern-Art

Auf der Treppe zur Bildhauerwerkstatt befindet sich das Modern-Art-Atelier, in dem kleine Krippen aus aller Welt ausgestellt werden – viele davon preisgekrönt bei internationalen Wettbewerben. Die Ausstellung wechselt alle sechs Monate und umfasst Werke renommierter Künstler wie Roberto Cippolone (CIRO), Willy Messner, Kurt Wierer, Leo Demetz, Bruno Lipp und vielen anderen.

Die Aureola: eine einzigartige Sammlung

Seit 2009 beherbergt das Museum auch die Aureola, einen 80 m² großen Bereich für besonders wertvolle Stücke: die Jahreskrippe des Krippenvereins von Steinhaus, eine alte orientalische Krippe, eine Swarovski-Krippe, eine historische neapolitanische Krippe und viele weitere seltene Werke.

Ein Museum in ständiger Entwicklung

Das Museum Maranatha entstand aus einer Idee der Familie Gartner und wächst dank der Arbeit talentierter Bildhauer und Krippenbauer wie Jonas Pitscheider, Lukas Troi, Olaf Flatscher, Paul Gartner, Eduard Untergasser und Rainer Minatti stetig weiter. Führungen, ergänzt durch thematische Filme, ermöglichen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Geschichte des Museums und der Holzschnitzerei im Ahrntal.

Das Museum bietet zudem Malkurse, Modellbau- und Schnitzkurse sowie ein 140 m² großes Souvenirgeschäft, in dem einzigartige handgefertigte Produkte oder personalisierte Geschenke erworben werden können.