Wanderung: von Vals zur berühmten Fane-Alm

Gesamtzeit: 3-3 ½ Std.
Höhenunterschied: 385 m 
Schwierigkeitsgrad: In jeder Hinsicht leicht und problemlos.

Die Fane, eine große Gemeinschaftsalm, ist ein richtiges kleines Sommerdorf: Wohnhütten, Heuhütten, Viehställe, eine kleine Kirche und zwei Almschenken - alles fein säuberlich zusammengeschart und von Wiesen umgeben. Das gibt es kein zweites Mal in Südtirol. Und das Bild, das diese drei Dutzend schindelgedeckten Blockhütten bieten, machen die Fane-Alm auch zu einer der bekanntesten Almen des Landes.

Der Kessel in dem die Fane liegt, ist ein großes Almgebiet mit Viehweiden und Mähwiesen, aber almwirtschaftlich gesehen gehören zum Gemeinschaftsbesitz der Bauern von Vals auch die Labisebenalm und die Pfannalm, auch wenn diese in landschaftlicher Hinsicht durch die Felsklamme der "Schramme" von der Fane getrennt sind. Das Vieh weidet nach dem Almauftrieb zuerst nämlich auf der Fane und geht dann im Hochsommer, wenn hier das Heu eingebracht wird, auf die oberen Almen, und im Spätsommer bleibt das Vieh wieder ein paar Wochen auf der Fane, bevor es endgültig ins Tal zieht.

Das Almdorf Fane mit seinen Einkehrmöglichkeiten bildet bei den gemütlicheren Wanderern natürlich das Hauptziel, doch viele besuchen auch die Pfannalm, ohne sich dessen so recht bewusst zu werden. Denn wer von der Fane durch die genannte Schramme zur Brixner Hütte aufsteigt, wandert an der Hütte der Pfannalm vorbei und befindet sich im Gebiet der Brixner Hütte auf dem Pfannalm-Boden.

Die Labisebenalm, deren Zugang nach der Schramme links abzweigt, ist als Wanderziel weniger bekannt, aber hier führt immerhin der Weg zum Wilden See vorbei, und außerdem besitzt Labiseben nach wie vor erhebliche almwirtschaftliche Bedeutung. Um den ursprünglichen sehr mühsamen Zugang über die so genannte "Fenne" zu erleichtern, wurde bereits im späten 19. Jahrhundert ein erster Weg in die Felsen der Schramme gesprengt, der dann um 1985 verbreitert wurde.

Um diese Hochalm ranken sich so manche Sagen. So wird erzählt, ein Hirte der Labisebenalm habe einst das Vieh über die so genannte Beistandwand in den Tod gesprengt und musste deshalb als Gespenst umgehen, bis im 1898 die Erbauung des Kirchleins auf der Fane endlich die Erlösung brachte. Ein Senner auf der Pfannalm hingegen, der sich an der Almmilch versündigt hatte, musste als Wintersenner umgehen und wurde erst erlöst, als ein Vorbeigehender die vom Almgeist angebotene Milch trank. Nicht ins Reich der Sage gehört, dass der auf den Almen Fane, Labiseben und Pfanne hergestellte Almkäse schon in Schriften des 16. Jahrhunderts gerühmt wird und eine Art Qualitätssiegel in Form des Wappens des Herren von Wolkenstein trug. Was die seltsamen Namen der Almen betrifft, denkt man bei Fane an einen Zusammenhang mit lat. "patina" (Teller, Schüssel) und bei Pfanne an die Kochpfanne. Die Labisebenalm hingegen gehört zu jenen Gebieten, die nach den "Labisen", einer Ampferart, benannt sind.

Wegverlauf

Vom Dorf Vals (1354 m) auf der Talstraße hinein zu einem großen Parkplatz, 2,5 km hinter dem Dorf, auf dem Sträßchen kurz talein zur Kurzkofelhütte (Almschenke, 1422 m), weiter talein und dann allmählich durch freie Hänge ansteigend zu einem Steilhang mit mehreren Straßenkehren, hier beliebig auf dem Sträßchen oder über den Abkürzungssteig empor zum oberen Parkplatz (ca. 1700 m;), nun eben hinein zum Bach und nach der Brücke kurz hinan zur Fane-Alm (1739 m); ab Vals knapp 2 Std. - Abstieg: Wie Aufstieg, knapp 1 ½ Std.

Almwanderungen von der Fane-Alm aus

Wer auch das obere, zur Fane gehörende Almgebiet kennen lernen möchte, wandere auf dem breiten Weg 17 durch die Felsenschlucht der "Schrame" hinauf u Wegteilung, von wo links der breite Weg zur Labisebenalm führt (2138 m; ab Fane gut 1 Std), Weg 17 hingegen geradeaus hinauf zur Pfannalmhütte (2141 m, ab Fane 1 Std.) und weiter zur Brixner Hütte (Schutzhütte mit Sommerbewirtschaftung, 2300 m, ab Fane knapp 2 Std.).

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